TVStud: Was die Ergebnisse bedeuten und wieso wir uns auf die Gewerkschaften nicht verlassen können!

TVStud: Forderungen und Ergebnisse

Unter TVStud schlossen sich studentische Beschäftigte zusammen, um für einen einheitlichen Tarifvertrag zu kämpfen. Dieser würde für einheitliche Löhne und Rechte der studentischen Beschäftigten sorgen. Die Forderungen wurden von den Gewerkschaften in die Tarifverhandlungen der Länder miteingebracht. Die Forderung nach einem Tarifvertrag mag für einige erstmal etwas abstrakt klingen. Konkret bedeutet dies aber, Urlaubsanspruch von 30 Tagen, Mindestvertragslaufzeiten, Regelungen zu Entgeltfortzahlungen im Krankheitsfall und vor allem einen starken Anstieg der Löhne. Hier wurden Löhne gefordert, um die Lebensunterhaltskosten, die durch Inflation und Wohnungsmarkt extrem gestiegen sind, zu deckeln. Die Pleite im Verhandlungszimmer wurde oben schon einmal erwähnt, denn was bei den Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsspitze und der Arbeitgebervereinigung der Bundesländer heraus kam, ist ein Schlag ins Gesicht für alle studentischen Beschäftigten. Kein Tarifvertrag, stattdessen die Erlaubnis beim nächsten Verhandlungstermin in 2 Jahren wieder dabei zu sein. Statt den Forderungen nach zwei Jahren Mindestvertragslaufzeit, ein Jahr. Anstatt den geforderten 16,50€ pro Stunde, eine mickrige Mindestlohnerhöhung auf 13,25€.

Für unsere Interessen kämpfen

Da können die Gewerkschaften dieses Ergebnis noch so oft als „wichtigen Schritt“ feiern. Uns muss klar sein, was dies wirklich bedeutet. Es heißt für uns Studierende in Zeiten von vermehrt steigenden Kosten und Unsicherheiten weitere Reallohnsenkungen und Prekarisierung. Es zeigt uns, dass die Gewerkschaften wieder einmal nicht die Interessen der Arbeiter:innen vertreten. Ganz gleich ob TVL oder TVStud. Und es zeigt uns, dass wir unsere Interessen nur selbst vertreten können. Indem wir uns klassenkämpferisch organisieren und keine Kompromisse mit den Herrschenden anstreben. Dafür ist es notwendig eine gemeinsame klassenkämpferische Bewegung aufzubauen, bei der wir als Studierende mit allen Teilen unserer Klasse zusammen kämpfen.