Studierende kämpfen international! – Solidarität mit den Protesten weltweit

Die aktuellen Krisen in Politik und Wirtschaft, die sich weltweit zuspitzen, machen auch vor den Universitäten und Hochschulen keinen Halt. Zwischen Inflation, steigenden Studiengebühren und der miserablen Lage auf dem Wohnungsmarkt stecken wir als Studierende fest und sind damit häufig von Armut betroffen. Das ist nicht nur hier in Deutschland so, sondern überall auf der Welt spüren Studierende die Auswirkungen der Politik der Herrschenden mit als erste. Doch können wir auch heftige Proteste von weiten Teilen der Studierendenschaft über den gesamten Globus verteilt sehen.

Ganz aktuell finden beispielsweise Proteste in Mexiko, Kolumbien und Griechenland statt. Die sich verschärfende wirtschaftliche Lage, sowie Privatisierung und sexualisierte Gewalt sind immer wieder Auslöser für die Streiks. So wurde erst vor kurzem in Mexiko ein unbewaffneter Student von einem Polizisten ermordet und die Tat versucht zu vertuschen. Auch in Kolumbien gewinnen die immer wiederkehrenden Proteste aufgrund der steigenden Studiengebühren bei gleichzeitiger Verschlechterung des Bildungssystems an neuen Dynamiken. Hier organisierten Studierende selbst öffentliche Küchen, um gegen gegen die ansteigenden Preise zu kämpfen, doch die Leitung der Nationalen Universität von Kolumbien ging gegen diese vor und missachtete dazu noch demokratische Wahlen der Studierendenvertretung, was erneute Proteste der Studierenden zur Folge hatte. Ebenso entfalteten sich in den letzten Monaten heftige Streiks an den Unis in Griechenland. Zeitweise besetzten die Studierenden über die Hälfte der Unis im Land, Klausuren wurden bestreikt und es kam zu großen Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Diese Kämpfe richten sich gegen die zunehmende Privatisierung von Hochschulen, die vom griechischen Staat vorangetrieben wird und unter anderem enorme finanzielle Folgen für viele Studierende hätte.

Auch in Deutschland gibt es Widerstand an den Unis: In ganz Deutschland gehen Studierende auf die Straße, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk auszudrücken und sich gegen Israels krieg einzusetzen. Doch nicht nur das, mittlerweile sind die Proteste aus den USA, bei denen Studierende die Unis besetzen auch nach Deutschland übergeschwappt. In mehreren Städten, unter anderem in Leipzig und Berlin, wurden erst kürzlich Protestcamps errichtet und von den Studierenden trotz teils massiver Polizeigewalt verteidigt, bis diese schließlich nach einigen Stunden brutal geräumt wurden. Aus diesem Grund soll sogar das Hochschulgesetz an Berliner Universitäten und Hochschulen verschärft werden. Damit wären Zwangsexmatrikulationen möglich, wobei schon kleine Störungen des Lehrbetriebs erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen können, über die die Leitung der Unis die alleinige Entscheidungsgewalt haben. Hinzu kommen Diskussionen über die Aufhebung der Zivilklausel, die an vielen deutschen Unis und Hochschulen die militärische Forschung am Campus verhindert. Eine solche Aufhebung nützt uns als Studierende jedoch nichts, im Gegenteil! Die Orte, an denen wir lernen würden dann im Interesse der Herrschenden für die weitere Aufrüstung, Militarisierung und Kriegstreiberei genutzt werden. Gegen diese Angriffe müssen wir unbedingt Widerstand leisten!

Wenn wir in andere Länder blicken, dann können wir deutliche Parallelen in der, sich immer weiter verschlechternden, Lage für Studierende erkennen. Das muss für uns bedeuten, dass wir uns über alle Ländergrenzen hinweg mit den Kämpfen der Studierenden weltweit solidarisieren. Denn unabhängig von unserer Herkunft teilen wir die gleichen Kämpfe, nämlich den Kampf gegen eine kapitalistische Verarmungs- und Kriegspolitik, die auf unserem Rücken ausgetragen wird. Auch können wir von den Kämpfen der Studierenden in anderen Ländern lernen. Sie zeigen uns, wie wir uns zur wehr setzen können und dass wir es nur gemeinsam und organisiert schaffen einen tatsächlichen Widerstand gegen die Pläne der Herrschenden und das kapitalistische System zu leisten.