Die 22-jährige Kurdin Jina Amini wurde im September 2022 im Iran von der Sittenpolizei ermordet – weil sie ihr Kopftuch nicht gemäß der Kleidungsvorschriften des Regimes trug. Gleich nach ihrem Begräbnis in ihrer kurdischen Heimatstadt Saqqez kam es zu Massenprotesten, die innerhalb kürzester Zeit von Kurdistan auf das gesamte Land übergriffen. Dieser staatliche Femizid hat die größten Proteste ausgelöst, welche die Islamische Republik seit ihrer Entstehung gesehen hat.
Doch auch schon die Monate und Jahre vor dem Femizid waren geprägt von Protesten aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise im Land. Streiks von Lehrer:innen, Ölarbeiter:innen und anderen Werktätigen gegen Teuerungen und für höhere Löhne standen auf der Tagesordnung. Letztlich waren es Frauen, die gleich mehrere Fässer zum Überlaufen gebracht und die Kämpfe der Arbeiter:innenklasse miteinander verbunden haben. Unter der Parole der kurdischen Freiheitsbewegung „Jin Jiyan Azadi“ waren sie trotz brutaler Repression des Regimes gegen patriarchale Unterdrückung, Krise, Faschismus und Gewalt auf den Straßen.
Auch heute geht der Kampf besonders in den kurdischen Gebieten weiter, gegen die bevorstehenden Hinrichtungen von revolutionären Frauen, die bei den Jina Amini Protesten eine führende Rolle gespielt haben. Diese Aufstände haben uns abermals das gezeigt, was iranische Kommunistinnen bereits im Kampf gegen die Monarchie 1979 herausstellten: Keine einzige gesellschaftliche Bewegung wird ohne echte Frauenbeteiligung erfolgreich sein!